2016 - Rauhwolliges Pommersches Landschaf


Das Rauhwollige Pommersche Landschaf gehört zu den mischwolligen Landschafrassen. Die Farbe reicht von grau bis blau (grau, grau-blau, blau-grau und blau) von hell nach dunkel. Pommersche Landschafe sind unbehornt, haben unbehaarteschwarze Köpfe und Beine. Die Lämmer kommen schwarz zur Welt. Im Laufe des ersten Jahres hellt die Decke auf, bis die Schafe ihr typisches Grau tragen, der sich dann zwar noch verändert und auch noch heller werden kann, aber nicht muss. Es gibt Pommern, die im hohen Alter noch ein blaues Fell haben, bei anderen sieht man die helle Wolle schon nach drei Monaten durchwachsen.. Beine und Kopf bleiben jedoch immer schwarz.

Pommersche Landschafe sind genügsam und widerstandsfähig und werden zur Fleisch-, Milch- und Wollproduktion gehalten.


Die Wolle des Rauhwolligen Pommerschen Landschafes lässt sich gut mit Spinnrad und Spindel verspinnen.

Die Mischwolle besteht aus Wollfasern und Haaren. Die Haare sind zum größten Teil hohles Überhaar, das den Regenmantel bildet (12-14 % des Vlieses sind Haare). Die Haare der Pommern sind nicht wesentlich länger als die Wollfasern und selten länger als 18 cm lang.  Das ist eine Besonderheit und unterscheidet sie so von der Mischwolle der kurzschwänzigen Heideschafe.  So kann man die Haare im Vlies nicht von den Wollfasern trennen, wie es bei Islandschafen gerne gemacht wird.

Die Fasern sind nicht fein und grob in zwei extremen Bereichen, sondern von fein bis grob fortlaufend mit einem starken Mittelfeld

Besonders geeignet ist die Wolle für winddichte, wasserabweisende Oberbekleidung und Socken. Die Filzeigenschaften sind gut.


Text/Bilder: Karin Höller


Eigenschaften: Das Vlies aus lang wachsender Mischwolle variiert von stahlblau bis grau und bräunlich: bei den Böcken mit einer Mähne aus schwarzem Langhaar

Faserlänge: Grannenhaare 18-22 cm: feine Unterwolle: Wollertrag 4-6 kg im Jahr

Feinheit: 30-40 Mikron (C-E)

Filzeigenschaften: recht gut

Verwendung: strapazierfähiges Garn für winddichte und wetterabweisende Oberbekleidung

Ursprünglich war das rauhwollige Pommersche Landschaf an den Küstenregionen der Ostsee verbreitet. Es ist eine sehr alte Rasse, die auch mit ungünstigen Wetter- und Futterverhältnissen gut zurechtkommt. Früher wurde das Schaf auch in Kleinstbeständen als Milchschaf zur Eigenversorgung gehalten. Die Rasse hat sich noch sehr ursprünglich erhalten, da Einkreuzungen mit englischen Fleischschafrassen fehlschlugen.

Es ist ein mittelgroßes Schaf ohne Hörner. Der Kopf ist mit schwarzen Stichelhaaren besetzt. Es hat eine blaue Zunge. Der lange Schwanz ist stark bewollt. Bei den Altböcken bildet sich eine Mähne aus, die manchmal bis zur Schulter reicht. Der typische schwarze Aalstrich verläuft vom Kopf bis zum Widerrist.

Muttertiere erreichen ein Gewicht von 50-55 kg, die Böcke wiegen etwa 70-75 kg.

Lämmer kommen schwarz auf die Welt und weisen ein karakulähnliches Fell auf.

Die Schafe haben eine lange saisonale Brunstsaison. Die Ablammrate liegt bei 150-180 %. Sowohl mit mageren Sand- und Moorböden als auch mit feuchten Weiden kommen sie gut zurecht.